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 Aktuelles aus der Schießabteilung

 

Noch bis zum 7.4.2024 läuft das Pokalschießen der Medaillenschützen. Am 30.3.2024 (Ostersamstag) beginnt um 14:00 Uhr das Osterpreisschießen

   

Im Gleichschritt Marsch...

Der Spielmannszug im Wandel der Zeit

Schon im Mittelalter waren Spielmannszüge bekannt und haben mit frischem Spiel für gleichmäßigen Schritt und Tritt der Soldaten gesorgt. Diese Spielmannszüge gibt es auch noch heute in fast jeder Stadt, nur hat sich deren eigentliche Aufgabe gewandelt. Führten sie früher die Armeen in die Schlacht, so haben sie jetzt gottlob "nur noch" eine kulturelle Aufgabe, sie spielen heute zur Freude und Unterhaltung der Bevölkerung bei festlichen Anlässen und Umzügen.

Der Spielmannszug des St. Sebastian-Bürgerschützenvereins Wiedenbrück feiert im Jahre 2006 sein 50-jähriges Bestehen. Das ist zwar noch kein hohes Alter, aber

 

 

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Erster öffentlicher Aufrtitt 1957 Einweihung der Kirchenglocken St. Pius Kirche in Wiedenbrück

gemessen an seinen Aktivitäten im Laufe dieses halben Jahrhunderts sicherlich Anlass genug, dieses Jubiläum zu feiern. Es lässt sich zwar nicht feststellen, ob der über 500 Jahre alte St. Sebastian-Bürgerschützenverein in früheren Zeiten über einen eigenen Spielmannszug verfügte, es ist aber mit Sicherheit anzunehmen, dass in der langen Geschichte des Schützenvereins stets Spielmannszüge für Musik und Unterhaltung bei den Schützenfesten sorgten.
Aus einem alten Schützenbuch des Jahres 1645 ist zu entnehmen, dass die Schützen auf "Maydag" nach altem Brauch in ihrem Walle auf Scheiben geschossen und anschließend im Otto Geweckenhorst's Haus getrunken haben. Dort habe sich dann zugetragen, dass Rittmeister Wulffe gekommen sei, um den Schützen die Spielleute zu nehmen. Weil die Schützen sich aber die Musiker nicht nehmen lassen wollten, sei es fast zu einer blutigen Auseinandersetzung gekommen.

Weitere Hinweise über Spielleute bei den Schützen sind aus den Archiven des Vereins nicht zu entnehmen.

In den 30er Jahren (1935 - 1937) verfügte der Schützenverein zwar über einen eigenen Spielmannszug, der jedoch nur kurze Zeit Bestand hatte.

 

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Und wieder ein Sonntag -
Der Spielmannszug ist aktiv
Offensichtlich war das Interesse der Spielleute damals sehr schnell verflogen, so dass bis 1956 wieder Trommlercorps von Wiedenbrücker Firmen und befreundeten Vereinen verpflichtet werden mussten.
Im Jahre 1956 setzten sich Karl Ellebracht und Gerhard Daake dafür ein, einen Spielmannszug für den Schützenverein ins Leben zu rufen. Sie fanden auch viele interessierte Männer, die sich dazu bereit fanden. Gerhard Daake hat in vielen Übungsstunden den Spielleuten die Flötentöne und den richtigen Wirbel beigebracht. Paul Finke übte derzeit mit dem Tambourstab, um als Tambourmajor die Truppe zu leiten. Nach recht kurzer Zeit war dieser Spielmannszug auch schon in der Lage, öffentliche Auftritte zu absolvieren. Der Vorstand des St. Sebastian - Bürgerschützenvereins nahm Kenntnis von den Vorgängen im Spielmannszug, allerdings wurde auch die Frage aufgeworfen, ob die hohen Kosten (Instrumente etc.)
einen eigenen Spielmannszug überhaupt rechtfertigten, da man für das Schützenfest doch kostengünstiger fremde Kapellen engagieren könne. Doch die Schützenbrüder Franz Pietig und Heinrich Hunkemöller setzten sich sehr energisch dafür ein, diesen jungen Spielmannszug zu erhalten und seitens des Vorstandes zu unterstützen, zumal diese junge Truppe laut Bericht des Übungsleiters Gerhard Daake nur aus Männern bestehe, die mit Lust und Liebe begeistert mitmachten. Der Vorstand verschloss sich diesen Worten nicht und bewilligte dann auch die Anschaffung weiterer notwendiger Instrumente. Auch Wiedenbrücker Firmen und einige Schützenbrüder stifteten Instrumente, um auf diese Weise dem jungen Spielmannszug zu helfen.
In dem damaligen Hauptmann der 2. Kompanie des Schützenvereins, Josef Dübeler, fanden die Spielleute einen besonderen Freund und Förderer ihres Zuges im Vorstand des Vereins. Josef Dübeler hatte immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Musiker und setzte sich für diese Gruppe im Vorstand des Schützenvereins ein. Er wird deshalb von den Spielleuten als guter Freund und "Vater der Kompanie" bezeichnet. Diese Freundschaft zwischen Josef Dübeler und den Musikern veranlasste den Spielmannszug,Jahr für Jahr ihren "Vater der Kompanie" auf Schützenfesten mit dem Weckruf aus den Federn zu holen.

 

Der erste öffentliche Auftritt 
Der erste öffentliche Auftritt des Spielmannszuges war bereits im Jahre 1957; zu einem sehr festlichen Anlass, nämlich die Einweihung der Glocken der St. Plus Kirche, konnten die Musiker ihr Debüt geben.
Anfangs hatte der Spielmannszug nur eine provisorische Uniform (schwarze Hose und Krawatte, weißes Hemd und die Schützenmütze). Doch bei einem der nächsten Auftritte war bereits die Schützenmütze durch eine Schirmmütze, dem ersten Uniformstück des Zuges, ausgetauscht. Auf dem Schützenfest 1957 wurde erstmals für Wiedenbrück der "Große Zapfenstreich" unter Mitwirkung eines eigenen Corps aufgeführt. Seit diesem Schützenfest ist es dem Spielmannszug eine freundschaftliche Verpflichtung geworden, den jeweiligen Schützenkönig mit einem Ständchen zu erfreuen.
Zur Oktober-Kirmes 1957 gestaltete man im Zusammenwirken mit dem Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Wiedenbrück ein Platzkonzert vor der Gaststätte "Fuchshöhle", das von der Bevölkerung freudig aufgenommen wurde. Zum Abschluss erklang unter Beteiligung beider Züge "Preußens Gloria".
Im gleichen Jahre weihte der Spielmannszug beim Vereinswirt Hemfort (Domagalla) einen eigenen Tischwimpel ein. Im Jahre 1958 schaffte sich der Spielmannszug dann aus eigenen Mitteln seine komplette Uniform an. Gleichzeitig wurde fleißig geübt in Spiel und Marsch, um bei Wettstreiten der Spielmannszüge mitzumachen. Das viele Üben hatte sich gelohnt; der Tambourmajor hatte seinen Zug derart hoch
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in Form gebracht, dass er schon 2 Jahre nach seiner Gründung mit der Belegung des 2. Platzes einen Pokal in Bad Oeynhausen gewann. Ferner errang Paul Finke als Tambourmajor ebenfalls den 2. Platz. Im Solistenwettstreit sicherten sich Theo Stollhans (Trommel) und Gerhard Jakobtorweihen (Flöte) jeweils den 3. Platz. Beim Spielmannszugwettstreit 1957 in Ledde/Kreis Tecklenburg spielte der damalige Jubiläumszug bereits in der 1. Klasse und belegte einen sehr guten 4. Platz.
Im Jahre 1958 wurde vom Spielmannszug auch ein Fanfarencorps gegründet und dem Spielmannszug angegliedert. Paul Finke hatte anfangs die musikalischen Leitung auch dieses Zuges übernommen. Nach der musikalischen Ausbildung wurde die Leitung des Fanfarencorps an einen eigenen Leiter abgegeben, da die Aufgabe, zwei Musikeinheiten zu führen einfach zu groß war.
Leider war das Bestehen des Fanfaren-corps nicht von langer Dauer; es konnte sich nur wenige Jahre halten.

 

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Fanfarencorps 1958
Der Jugendspielmannszug 
Im Jahre 1974 wurde ein Jugendzug gegründet. Mit sechs Schülern begannen die Proben. Die Ausbildung der Trommler übernahm Paul Finke, die der Flötisten Hubert Austermann.
Zunächst hatten diese "Frischlinge" noch den Seniorenzug bei seinen Auftritten verstärkt. 1975 wurde für den Jugendzug ein gutes Jahr, denn von allen Seiten und aus allen Ortsteilen Rheda-Wiedenbrücks sowie aus Langenberg und Stromberg kamen musikbegeisterte Kinder und Jugendliche, um mitzuspielen. So war schnell eine starke Truppe beisammen, die zu den besten Zeiten 30 Musiker zählte.
Den ersten eigenständigen Auftritt hatte der Jugendzug bei der Jahreshauptversammlung des Schützenvereins am 15.03.1975 im Piushaus. Ab 1976 hatte der Jugendzug seinen eigenen Vorstand mit dem 1. Vorsitzenden Herbert Waßmann. Die 2. Vorsitzende war Maria Kleine-Eickhoff. Schnell war der Jugendzug bekannt und beliebt, man nannte ihn "Die Kleinen von der Finke Band".

 

Viele der jungen Musiker nahmen an Lehrgängen teil, was ihr Können verbesserte.
So war die Gruppe auch bei Wettbewerben erfolgreich. 1981 errang der Jugendzug beim "Großen Preis von Westfalen" in Langenberg eine Gold -und eine Silbermedaille. Zwei Jahre später bereits gewann die St. Sebastianer-Jugend in ihrer Klasse. Aber man steigerte sich nochmals, denn 1986 ging man als bester deutscher Teilnehmer aus dem Wettstreit hervor. Der letzte Wettbewerb in Langenberg fand 1989 statt. Hier konnten die jugendlichen Musiker im Marsch-und im Standwettbewerb je eine Silbermedaille erringen.
Mit der Zeit rückten die Jugendlichen dann in den Seniorenzug nach. Leider kamen in den 90er Jahren kaum noch neue Jugendliche dazu, so dass der Jugendspielmannszug des St. Sebastian-Bürgerschützenvereins im Jahre 1995 sein 20-jähriges Bestehen nicht mehr feiern konnte.
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Der Jugendzug bei einem seiner vielen Auftritte in Wiedenbrück und Umgebung

 

 

   

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© F.Spitzberg

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